Die Töchter der Familie Sommer:
Johanna Sommer
Jo wird als Wunschkind geboren. Ihre Eltern sind auf dem Höhepunkt ihrer Beziehung. Mit der Geburt Johannas scheint sich alles zum Besten zu wenden. Sie ist Papas Liebling, der sich in seiner Freizeit liebevoll um sie kümmert und alles unternimmt, damit Johanna glücklich aufwächst. Auch ihre Mutter umsorgt Johanna mit Hingabe. Irgendwann schlägt die Fürsorge aus Liebe in Fürsorge aus Angst um. Kerstin sieht überall Hürden für die Entwicklung ihres Kindes. Sie kann das Kind nicht unbekümmert aufwachsen sehen, sondern vermutet überall Schwierigkeiten und Einschränkungen. Bis Johanna in den Kindergarten geht, eskaliert der Widerspruch der mütterlichen Erziehung zu den Ansichten des Vaters über eine unbekümmerte Kindheit und es kommt immer öfters zum Dissens zwischen den Eltern. Nach einem heftigen Streit und anschließender Versöhnung beschließen sie, noch ein Kind zu bekommen. Sie denken, dass es ihre Beziehung festigt und ein Kind ihr Glück wieder vervollständigen könnte. Johanna ist ein aufgewecktes Kind und trotz der ängstlichen Fürsorge ihrer Mutter ein neugieriges Kind. Als ihre kleine Schwester geboren wird, übernimmt sie von Anfang die Rolle der großen Schwester, die auf die kleine Schwester aufpasst und gerne Verantwortung übernimmt. Im Kindergarten fällt sie auf, da sie sich das Lesen beibringt und gerne Geschichten erfindet, die sehr lebhaft wirken, so dass manche Erwachsenen glauben, sie erzählt wahre Begebenheiten.
Luisa
Mit Luisas Geburt beginnt die Katastrophe. Luisa ist ein anstrengendes Kind. Sie schreit viel, schläft wenig und hält die Eltern ständig auf Trab. Die Eltern sind nach einem halben Jahr völlig erschöpft. Kerstin zeigt Anzeichen einer Depression, die Olaf nicht erkennt. Er denkt, dass sie eine Pause braucht, nimmt sich Urlaub, macht krank und übernimmt immer mehr die Sorge für Luisa und Johanna. Dadurch beginnen seine Probleme auf der Arbeit, weil er dort unkonzentriert ist und immer mehr Fehler macht. Kerstin und Olaf haben keine Unterstützung. Olafs Eltern haben Kerstin schon immer abgelehnt, weil sie ihre Schüchternheit als Unhöflichkeit betrachten. Sie nehmen die Kinder an manchen Tagen zu sich, allerdings immer mit dem Kommentar gewürzt, dass sie schon immer gewusst haben, dass Kerstin die falsche Frau für Olaf sei. Olaf überwirft sich mit seinen Eltern und bald haben sie nur noch sich selbst. Luisa bleibt ein problematisches Kind. Mit zwei Jahren läuft sie mehrmals von zu Hause weg. Ihr Fernbleiben bleibt oft lange unentdeckt, weil ihre Mutter depressiv im Bett liegt und nicht merkt, dass sie verschwunden ist. Es gibt mehrfach große Dramen um das Wiederauffinden. Luisa redet wenig und wenn sehr undeutlich. Sie befolgt Anweisungen nicht und kann nicht lange ruhig sitzen. Genau in diesem Moment erbt Olaf das Haus seines Onkels. Später wird Luisa völlig verstummen. Ich bin mir noch nicht sicher, ob dieses Verstummen eine psychische Ursache haben soll oder die Folge einer schlimmen Erkrankung ist.