Ursprung in der Schüssel

Schriftsteller haben einen gewaltigen Sprung in der Schüssel. Generell ohne Ausnahme sind ernsthafte Autoren keine Menschen, die in geordnete Denkbahnen um ihren Gehirnplaneten kreisen. Irgendwie sind sie alle als Kind auf ihren Kopf gefallen und haben auch nach Jahrzehnten noch gewaltige Phantomschmerzen. Sie sind sie nicht heile zu machen und im schlimmsten Falle kultivieren sie noch ihren Sprung in der Schüssel. Auch Wohlstand, Anerkennung und Nobelpreise reichen nicht aus, um die Scherben ihres Daseins zusammen zu kitten. Melancholie, Agonie, Neurosen und ein ständig verzweifeltes Seufzen und Ächzen zeichnen das Gemütsbefinden eines Schriftstellers aus. Viele Autoren kompensieren ihren Sprung in dem sie Sendungsbewusstsein entwickeln. Man hat eine Message und möchte in seinen Texten darauf hinweisen, wie die Welt funktioniert und meistens funktioniert sie nicht. Sie gerieren sich als schlechtes Gewissen der Menschheit und betreiben Selbsttherapie indem sie ständig Weisheiten aussondern, die zwar gehört werden, aber nicht wirklich dazu führen, dass sich etwas ändert.

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