Mijn eerste reis met de elektrische Auto… Teil 1 – die Vorbereitung

Vor drei Wochen bin ich in ein Mikroabenteuer gestartet: Die erste Urlaubsreise mit meiner Zoe (wenn ich Zoe sage, quietsche ich wie meine dreizehnjährige Tochter, die sich über irgendwelche Likes bei TicToc freut), dem mit Elektromotor angetriebenen in blaumetallic lackierten Blechhaufen, der seit Mai vor meinem Haus parkt.

Warum Abenteuer und warum Mikro? Als Kartoffel gehe ich immer vom Eintreten einer Katastrophe aus. Ich habe einen Akku in meinem Auto, der spätestens alle 250 Kilometer an einer Ladesäule aufgeladen werden muss. Wobei es bei den 250 Kilometern nur um eine Schätzung handelt. Je nach Geschwindigkeit, Beschleunigung, Außentemperaturen usw. kann sich diese Kilometerleistung noch deutlich verkürzen. Und was ist, wenn ich dann keine Ladesäule finde? Und das ist sie schon: DIE KATASTROPHE!!!!

Der Bruder eines guten Freundes fährt schon sehr lange Elektroautos. Zuerst fuhr er einen E-Golf mit einer Reichweite von 180 Kilometern. WV gab damals das Versprechen ab, Fahrzeuge bis zu dreimal im Jahr kostenlos zur nächsten Ladesäule zu schleppen, wenn der Akku leergelaufen war. Meine ZOE (verliebtes Quietschen) hat eine offizielle Reichweite von 310 Kilometern.   Als mir der Bruder meines Freundes die Geschichte anvertraute, ist mir trotzdem das Herz in die Hose gerutscht. Es war so tief in die Hose gerutscht, dass mir der Mut abhandenkam, um ihn zu fragen, ob er denn jemals abgeschleppt worden sei.

Ein anderer Freund mit ausreichend Erfahrung im Elektroautogame (er fährt schon seit längerem einen Tesla), sprach mir gut zu und empfahl mir, mit der App A Better Routeplaner meine Reise vorzubereiten.

Allerdings hat er mir verschwiegen (als Teslafahrer hat man das Problem wahrscheinlich nicht), dass die App mir zwar unzählige Ladesäulen anzeigt, die meinen langen Weg ins Ausland säumen, ich die wenigsten aber nutzen kann, weil mir die passende Ladekarte fehlt.

Also habe ich mich zu allererst über Ladekarten informiert. Ich hatte bis dato nur eine Ladekarte und zwar die meines regionalen Versorgers, die mit 25 EUR Flatrate monatlich so was von günstig ist, dass ich es kaum glauben konnte.

Meine Internetrecherche zu Ladekarten war ernüchternd. Es gibt unzählige Anbieter, die alle versprechen, dass man sie einfach nur an eine Ladesäule halten muss und schon fließt der Strom durchs Ladekabel. Das ist wie immer nur die halbe Wahrheit. Es hat ein paar Abende, die ich im Internet herumsurfen musste, gedauert, um zu verstehen, dass ich mir noch zwei Ladekarten besorgen sollte: einmal die Karte von EnBW und die von Shell.

Sie haben richtig gelesen! Shell, der böse Ölkonzern, hat vor ein paar Jahren ein Ladesäulenstartup gekauft und in den Niederlanden für ein einheitliches Ladekartensystem gesorgt. Mit einer Ladekarte der gelben Muschel auf roten Grund stehen einem alle öffentlichen Ladesäulen aller Anbieter zur Verfügung. In Deutschland ist man davon noch sehr, sehr weit entfernt. Wenn man sich damit beschäftigt, bekommt man den Eindruck, dass wir Kartoffeln einfach auf fragmentierte Kleinstaatenlösungen stehen und dass dann als Fortschritt begreifen. EnBW hat als einer der wenigen Anbieter eine weit gediehene Infrastruktur und gerade die Ladesäulen an Autobahnraststätten scheinen alle mit der EnBW-Karte klar zu kommen.

Die beiden Ladekarten waren bei mir nach einer Woche eingetrudelt. Zu jeder Ladekarte gibt es eine APP in der man sich und seine Karte registrieren muss. Seitdem ich meine ZOE (sanftmütiges Quietschen) besitze, hat sich die Anzahl der APPs auf meinem Iphone gefühlt verdoppelt. Sogar meine ZOE (ich quietsche, als würde mir Zoe verliebt den Nacken kraulen) hat eine eigene App. Da kann ich morgens nach dem Aufstehen im Winter sofort die Fahrzeugheizung aus der Ferne anschmeißen und eine Stunde später ins warme  Auto steigen. Ich bin gespannt, wie viel Prozent Akku-Leistung sich dabei in wohlige Wärme auflösen.

Mit den Ladekarten konnte ich nun die konkrete Streckenplanung beginnen. Die App A better Routeplaner gibt es in eine vollkommen ausreichende kostenlose Version. Für die Berechnung der Route kann man viele Faktoren mit einbeziehen und das verheißt ein möglichst genaues Ergebnis.

Ich sollte drei Mal zum Laden anhalten und jeweils eine halbe Stunde laden. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Als ich mein Auto gekauft hatte, habe ich mir im Vorfeld einige Videos auf Youtube zu dem Thema Reisen mit Elektroauto angeschaut und jedes Mal ging es darum, durch optimierte Ladevorgänge ein paar Minuten zu sparen.

 Das Laderegime beruht auf der These, dass die letzten zwanzig Prozent Akkuleistung die gleiche Zeit in Anspruch nimmt als die ersten Achtzig Prozent (Paretoregel: funktioniert immer!). Also versucht man irgendwie sich bei dem Akkustand immer zwischen 10 und 50 Prozent zu bewegen und den Akku nicht voll zu laden.

 Diesem Regime wollte ich mich nicht unterwerfen. Wir sind in unserer Familie fünf Personen (drei Kinder und zwei Erwachsene) und meine ZOE (ein wehmütiges leises Quietschen) ist ein Kleinwagen mit beschränkter Kofferraumkapazität. Meine Frau war schon im Frühjahr auf die Idee gekommen, dass sie und eine meiner Töchter mit dem Zug nach Oostkapelle fahren und ich, meine große Tochter und mein Sohn in der ZOE (ein gehauchtes kaum hörbares Quietschen) fahren und das Gepäck mitnehmen.

 Es sollte so ein interner Familienwettbewerb der Mobilitätskonzepte werden. Zug gegen Auto!!!! Sehr spannend!!! Wurde es auch! Aber dazu später mehr.

 Wir fahren im Schnitt jedes zweite Jahr in die Niederlande in den Urlaub und bisher hatten wir sehr gute Erfahrungen mit langen Pausen gemacht, die wir zumeist auf der Hälfte der Strecke nahe der Grenze einlegen.

 Für die Kinder und auch uns Erwachsene hat sich das bewährt. Wir machen in irgendeiner Stadt Halt, suchen uns ein nettes Plätzchen, essen etwas und streifen ein wenig umher. So nach anderthalb Stunden geht es dann weiter.

 Also bot es sich für mich an, an der Grenze den Ladevorgang mit der üblichen langen Pause zu verbinden. Bis zur Grenze sind es von uns aus ca. 220 Kilometer. Mit einem vollen Akku hätte ich also noch genügend Kapazität um in aller Ruhe nach einer Ladesäule zu suchen.

 Ein Halt in Aachen bot sich an. Ich war schon mehrfach in Aachen und kannte die Innenstadt. Ich nutzte den Routenplaner  auf der Website Goingelectric.de, folgte der Autobahn und suchte die Abfahrt in die Innenstadt. Ich entdeckte die Ladesäulen entlang der Krefelder Straße, die in die Innenstadt führte. Zwei Ladesäulen befanden sich direkt an der Autobahnausfahrt. Einen Kilometer weiter gab es Ladesäulen an einem Supermarkt, in der Nähe lag ein Gewerbegebiet mit weiteren Einkaufsmöglichkeiten und den üblichen Fastfoodbuden. Im Umkreis von zwei Kilometern gab es eine Shell Tankstelle mit Ladesäule und den örtlichen Energieversorger mit unzähligen Ladesäulen. Es konnte also nix schief gehen.

 Drei Tage vor der Abreise habe ich  in GoogleMaps auf meinem Handy ganz viele Orte mit Ladesäulen in einer Liste gespeichert. Notfallsäulen in Köln, die Krefelder Straße in Aachen, in den Niederlanden an der Strecke mehrere Säulen an Shell-Tankstellen und in Goes an einem MC-Donalds.

 Als ängstliche Kartoffel musste ich mich tausendfach absichern. Ich konnte ein Tag vor der Abfahrt nicht mehr richtig schlafen. Ich habe anstatt Schäfchen Ladesäulen gezählt und bin trotzdem nicht eingeschlafen. Was, wenn ich scheitere und mein Auto mit leerem Akku liegenbleibt…..

4 Gedanken zu “Mijn eerste reis met de elektrische Auto… Teil 1 – die Vorbereitung

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